Feierliche Einweihung der CUNA Produktion in der SmartFactoryOWL
Seit Anfang 2020 besteht das vom BMWK geförderte Projekt KI Reallabor, in dessen Rahmen die CUNA Produktion in der SmartFactoryOWL entstanden ist. Jetzt war es endlich soweit – die feierliche Einweihung fand am 26. Januar im kleinen Kreis der Kooperative statt.
Die Partner der Kooperative eröffneten feierlich die Produktion. (Bild oben v.l.n.r.): Ernst Stöckl-Pukall (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz), Prof. Dr. Jürgen Jasperneite (Fraunhofer IOSB-INA), Dr. Frank Possel-Dölken (Plattform Industie 4.0), Frank Debusmann (REA JET), Michael Sperling (Arburg GmbH + Co. KG), Bernd Besserer (KUKA Deutschland GmbH) Karl-Heinz Mäder (fpt Robotik GmbH), Dr. Tobias Herken (IANUS Simulation GmbH), Dr. Karsten Anger (Hadi-Plast GmbH), Dr. Marco Siekmann (digicolor GmbH), Ernst August Siekmann (digicolor GmbH)
Die schwarzen, biobasierten Kunststoffbecher der CUNA Products GmbH rollen vom Band, mit einem hellen Schriftzug der Logos eines Kunden. Die CUNA Produktion in der SmartFactoryOWL ist angelaufen, nachdem der Aufbau und die Inbetriebnahme seit August erfolgreich umgesetzt wurden. Seither arbeiten die Hadi-Plast GmbH und das Fraunhofer IOSB-INA regelmäßig an der CUNA Produktion. Während der Spritzgießer Hadi-Plast den reibungslosen Betrieb der Produktion sicherstellt, integriert das Fraunhofer IOSB-INA schrittweise innovative Technologien an der Produktion, um den Industrie 4.0 Reifegrad der CUNA Produktion zu steigern.
Am 26. Januar war es endlich soweit und die 10 Partner aus der Kooperative, sowie die Unterstützer des Projekts, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und die Plattform Industrie 4.0 kamen in kleinem Kreis in der SmartFactoryOWL zusammen, um feierlich das rote Band der CUNA Produktion durchzuschneiden. In dem Zusammenschluss aus Maschinenbauern und Komponentenherstellern wie der Arburg GmbH & Co. KG aus Lossburg, der digicolor GmbH aus Herford, KUKA Deutschland GmbH aus Augsburg, REA JET aus Mühltal, Barth Mechanik GmbH aus Zimmern o.R. sowie Automatisierungs- und Softwarespezialisten wie fpt Robotik GmbH und IANUS Simulation GmbH hatten die ForscherInnen rund um das Fraunhofer IOSB-INA dir richtigen Experten für den Aufbau der TurnKey Solution gefunden.
Prof. Dr. Jürgen Jasperneite, Direktor des Fraunhofer IOSB-INA am Standort Lemgo begrüßte die ca. 20 anwesenden Besucher und 70 virtuell zugeschalteten Zuschauer im Seminarraum der SmartFactoryOWL. Danach gab Ernst Stöckl-Pukall, der aus Berlin vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz nach Lemgo angereist war einen Einblick in die Zusammenhänge des KI Reallabors vor dem Hintergrund der Zusammenarbeit mit der Plattform Industrie 4.0. Er ging hierbei besonders auf die drei Ziele der Plattform Industrie 4.0 – Souveränität, Nachhaltigkeit und Interoperabilität – ein, die sowohl wirtschaftlich als auch politisch für die Zukunft der Industrie von großer Relevanz sind.
Teile der Kooperative stellten sich vor. So gab Philipp Kloke von der Firma Arburg einen Einblick in die Perspektive eines Maschinenbauers und erklärte die Motivation des Unternehmens, sich am Projekt KI Reallabor zu beteiligen. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer und IANUS hat das Unternehmen aus dem Schwarzwald einen Digitalen Zwilling des Maschineninneren erstellt, die aktuelle Maschinenparameter simuliert. Die Ergebnisse stellte Tobias Herken der INAUS Simulation vor.
Dr. Christoph Lakemeyer von der Firma Hadi-Plast GmbH stellte die Schwierigkeiten in der Interoperabilität einer heutigen Spritzgussfertigung sowie die damit verbundenen Herausforderungen für den Betreiber vor. Dies griff Florian Pethig vom Fraunhofer IOSB-INA auf, der im Rahmen des KI Reallabor Industrie 4.0 konforme Kommunikation auf Basis standardisierter Verwaltungsschalen implementiert. Hierzu sind bereits Komponenten der Anlage als Verwaltungsschale im neuen Datenportal verfügbar. So können Daten aus Systemkomponenten interoperabel und in Echtzeit ausgetauscht und in Datenbanken abgelegt werden – die Grundlage für weitere Einsatzfelder und Optimierungen durch Künstliche Intelligenz.
Das Lemgoer Fraunhofer Institut hat noch viel vor und somit gab Nissrin Perez vom Fraunhofer IOSB-INA zum Abschluss einen kurzen Überblick über die nächsten Schritte. Anschließend konnten die Präsenzteilnehmer bei einem gemeinsamen Ausklang die Produktion besichtigen.
Abbildung 1: fertige CUNA Becher kommen aus der Produktion
Daten in der CUNA Produktion für das KI Reallabor
Die vielfältigen Daten der CUNA Produktion werden im Rahmen des BMWi geförderten Projekts KI Reallabor aufbereitet. Mit diesen Daten richtet das KI Reallabor bspw. Hackathons aus, in denen KI-Experten auf Grundlage der erfassten Daten KI-Anwendungen entwickeln und erproben können. Hierzu werden die Daten öffentlich auf einem Datenportal zur Verfügung gestellt. Auch die Partner der CUNA Produktion – eine Kooperative aus Unternehmen, Start-Ups und dem Fraunhofer IOSB-INA – interessieren sich für eine möglichst intensive Verwertung der Daten um Ziele erreichen zu können wie die Optimierung der Produktion, die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen oder die Vermeidung von Ausfällen und Ausschuss.
Auch das neue INAcarry 5G fand seinen Platz in der CUNA Produktion und nahm in Echtzeit Daten aus den Bewegungsabläufen des Roboters auf.
Abbildung 2: Im Einsatz: Live-Bilder aus Produktionsbereichen, die kein Techniker betreten kann
Abbildung 4: Die Daten aus der Produktion werden Live im Datenportal abgebildet